Erfolgreich auf Rehbockjagd – Tipps von Mattias Lilja

Es ist ein ganz besonderes Gefühl, mit dem Gewehr über der Schulter auf einem nebelverhangenen Feld zu stehen und früh am Morgen des 16. Augusts durch das Fernglas zu blicken. Dasselbe Gefühl, dieselben Routinen, dieselbe Erwartung – jedes Jahr aufs Neue. Und doch steht man dort mit frischer Energie und neuer Spannung. Für viele ist dies der eigentliche Start in die neue Jagdsaison – jetzt beginnt es wieder „richtig“.

Im Laufe der Jahre habe ich unterschiedlich viel Zeit in die Bockjagd investiert – in manchen Jahren saß ich morgens und abends über Wochen hinweg draußen, in anderen nur ein paar Mal. Auch die Ergebnisse waren unterschiedlich: Von kleinen Spießböcken bis hin zu Trophäenböcken, die mit einer Medaille bewertet wurden, durfte ich schon vieles erleben. Ehrlich gesagt geht es mir dabei weniger um die größte Trophäe, sondern vielmehr darum, die Jagdsaison zu eröffnen und endlich wieder all die Emotionen zu spüren, die das Jagen mit sich bringt. Natürlich bleibt mir mein Goldbock von 2018 als besonders starkes Erlebnis in Erinnerung – eine Jagd und eine Trophäe, auf die ich sehr stolz bin.

Sieh das Wild, bevor es dich sieht

Wie eine erfolgreiche Bockjagd aussieht, ist sehr individuell – aber es gibt einige Punkte, die meiner Meinung nach entscheidend zum Erfolg beitragen. Der größte Fehler, den ich im Laufe der Jahre gemacht habe, war, das Wild aufzuschrecken, bevor ich überhaupt in Position war. Deshalb gehe ich nie im Dunkeln hinaus.
Ich fahre früh los, aber wenn ich nichts sehe, warte ich im Auto, bis es so weit aufgehellt ist, dass ich das Feld überblicken kann. Erst dann steige ich aus und suche meinen Platz. Vor Ort ist es wichtig, sich unauffällig in die Natur einzufügen – mit einer guten Tarnung oder geeigneter Kleidung – und jede unnötige Bewegung zu vermeiden.

Hege und Verantwortung

Eine erfolgreiche Bockjagd bedeutet nicht nur, einen Schuss abzugeben. Genauso wichtig ist es, was man für die kommenden Jahre hinterlässt. Durch eine verantwortungsvolle Hege und die Entscheidung, das „richtige“ Tier zu erlegen, kann man gemeinsam mit seinen Jagdkameraden eine stabile und gesunde Rehpopulation aufbauen – und sich auf viele gute Jagderlebnisse in der Zukunft freuen.

Deshalb finde ich es ebenso wichtig, bereits vor dem Saisonstart Zeit zu investieren:
Beobachte, welche Böcke sich im Revier bewegen, und entscheide im Voraus, welchen du erlegen möchtest. So wird die Jagd spannender und erfüllender – und wenn man dann genau diesen Bock zur Strecke bringt, ist das Gefühl umso intensiver. Zumindest geht es mir so.

Die richtige Ausrüstung

Damit die Jagd auch praktisch gelingt, gibt es einige Dinge, die ich bei keiner Bockjagd missen möchte:

• Fernglas – ein unverzichtbares Hilfsmittel, um große Felder zu überblicken und das Wild sicher zu identifizieren.

• Schießstock / Zielstütze – ohne gehe ich nicht hinaus. Sichere Schüsse sollten immer oberstes Gebot sein, und moderne Stützen sind leicht, leise und einfach zu handhaben.

• Entfernungsmesser – ein Gerät, das ich in den letzten Jahren schätzen gelernt habe und nicht mehr missen möchte. Wieder geht es um präzise und waidgerechte Schüsse – mit exakter Entfernung minimiert man das Risiko von Fehlschüssen oder Verletzungen des Wildes.

Waidmannsheil!

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